Guter Ton zum Auftakt der Saison

Rolf Ullmann u. Gunnar Schulze, Sächsische Zeitung vom 13.03.2007

Das milde Märzwetter lockte am Wochenende viele Besucher zum Tag der offenen Töpfereien.

Im vorigen Jahr waren es noch Schlitten, jetzt prägten Fahrräder das Bild beim Tag der offenen Töpfereien. In der Schrotholzsiedlung des Erlichthofes in Rietschen konnte sich Töpfermeisterin Ines Herack darüber nur freuen. „Am Sonntagnachmittag kamen viele Interessenten in die Töpferei, so dass ich mit dem Tag der Offenen Töpferei ganz zufrieden sein kann.“

 

Um Vasen und Töpfe drehte es sich im wahrsten Sinne des Wortes auch in der Töpferei von Günter Meißner in Trebus. Die zweijährige Leni knetete unermüdlich kleine Figuren aus Ton. Sie war in ihrem Element. Dies konnte man auch vom singenden Töpfermeister sagen. Musikalisch begleitet von Dr. Taste stimmte er eines seiner Lieblingslieder an. „Eene Fuhre Freede“ verbreitete er nicht nur mit dieser Melodie. Auch er und seine Tochter Corinna zeigten sich sehr zufrieden über die Resonanz zum zweiten Tag der Offenen Töpferei. „Der Besucheransturm begann schon am Sonnabendvormittag und hielt das ganze Wochenende an“, sagte Meißner.

 

Das typische Feldblumendekor ist längst über die Schulstraße in Sagar hinaus als Markenzeichen der Töpferei von Udo Hirche in der Region bekannt geworden. Der Töpfermeister bietet in seinem breit gefächerten Sortiment von Küchengeschirr, Eierbecher, Brottöpfen und passend zum bevorstehenden Osterfest eine Vielzahl von Dekorationen an. Die Besucher erlebten in der Wärme der Werkstatt, wie sich der Klumpen Steinzeugton aus dem Westerwald im fließenden Übergang von Drehscheibe, Brandofen, Vorfertigung und schließlich der Bemalung in ein kleines tönernes Kunstwerk verwandelte. Diesen Tag betrachteten die beiden Töpfer als Auftakt zur neuen Saison. Diese wird sie unter anderem zum Tippelmarkt nach Görlitz, nach Elstra und Neustadt führen. Von diesen Märkten nehmen sie dann selbst immer wieder neue Anregungen mit nach Hause.

 

Ganz im Zeichen des bevor stehenden Frühlings präsentierte sich die Krauschwitzer Töpferei von Kathrin Najorka. Tulpensträuße und Kinderbilder schmückten den Verkaufsbereich und die Werkstatt. Hier wird seit über 100 Jahren Niederschlesische Keramik gefertigt. „Unser Familienunternehmen besteht nun schon 111 Jahre“, erzählt die Töpfermeisterin. Ihr Markenzeichen sind die Frauengesichter, die in für sie typischen Farben grün und blau unter ihren geschickten Händen entstehen.