Eine blaue Schürze und Bier für die Gesellin

Rolf Ullmann, Sächsische Zeitung vom 19. Juli 2010

Tränen standen Severine Meißner in den Augen, als sie zu einem Zeremoniell der besonderen Art auf die Bühne des Schlesischen Tippelmarktes gerufen wurde. Ihre Schwester Corinna, ebenfalls eine Töpfergesellin, band ihr die blaue Schürze um. Die Aufschrift „Töpfergesellin 2010“ verkündet nun für jedermann sichtbar, dass die Töpferzunft in der Oberlausitz um eine Mitstreiterin reicher ist. Kurt Blümel, der Altmeister der tönernen Kunst steckte der Trebuserin wenig später noch das Abzeichen der Zunft an die Schürze. Mit dem Wunsch, sie möge doch immer ihr ganzes Herzblut in das Töpferhandwerk legen, überreichte ihr Töpfermeister und Vater Günter Meißner eine Flasche des gleichnamigen Likörs. Eins ist sicher: Das Töpferhandwerk in Trebus steht nun auf drei festen Säulen, und die gebrannte Kunst aus dem kleinen Heidedorf wird nicht versiegen.