Walt's Gott der Herr im Himmel, möge es gelingen, möge es werden.

Nachdem die gedrehten Gefäße getrocknet sind, werden sie in unserem etwa 9m³ großen Doppelkammerofen gebrannt. Das Einsetzen des Ofens erfordert viel Geschick und jahrelange Erfahrung. Unsere Töpfe werden nur einmal gebrannt, also roh in den Ofen eingelegt und müssen demzufolge behandelt werden wie ein rohes Ei. Der Standpunkt im Ofen hat großen Einfluß darauf, wie das Gefäß am Ende aussieht. Deshalb hat jedes Stück seinen bestimmten Platz.

Ist der Ofen zugesetzt kann gebrannt werden. Der Freibrand hat eine ganz besondere Faszination, weil die eingesetzte Energie um ein Gefäß zu fertigen ganz direkt spürbar wird. Der Brennvorgang dauert etwa 35 - 40 Stunden in denen ganz langsam die Temperatur im Ofen gesteigert wird. Die Feuerung mit Kohle und mit Holz bringt letztendlich eine Endtemperatur von etwa 1250 - 1300° C. Über Sichtlöcher durch die in den Ofen geschaut werden kann, wird überprüft ob der Ofen die richtige Temperatur hat. Wir orientieren uns noch nach alter Weise an Glasurkegeln die im Ofen aufschmelzen. Aber auch die Farbe des Feuers und der Glut im Ofen gibt Aufschluss darüber ob die Gefäße schon "fertig" sind.

Nachdem der Ofen 2 Wochen lang ganz langsam ausgekühlt ist, wird er geöffnet und die Töpfe können entnommen und verputzt werden.

 

Ein so großer Ofen will natürlich erstmal gefüllt sein. In der Regel drehen wir 1 - 2 Monate lang Gefäße bis wir genügend Material haben um den Ofen zu bestücken. Da das Einsetzen, Brennen und Abkühlen ebenfalls länger dauert als bei einem kleinen Elektroofen, wird meist nur 4 -5 Mal im Jahr gebrannt. In einer Zeit wo alles schnell gehen muss mag das auf manch einen befremdlich wirken. Jedoch lohnt sich der große Aufwand, da die Gefäße einzigartig sind und die große Energie die in ihnen steckt an den Nutzer wieder zurückgeben.